Im Rückgriff auf die Technik sakraler Glasmalerei und auf den schattenlosen japanischen Holzschnitt entwarf Gauguin dieses Bild: „Vision nach der Predigt“:

Eine Gruppe im Halbkreis sitzender Bäuerinnen mit gefalteten Händen und andächtig gesenktem Blick bildet eine Arena, die in grellem Zinnoberrot aufleuchtet. Ein diagonal geneigter Baumstamm trennt die Ringergruppe von einer links ins Bild laufenden Kuh. Es handelt sich um die alttestamentarische Szene des Kampfes von Jakob mit dem mythischen Engel. Gauguin erfaßt das Ereignis der frommen Frauen beim Gebet, als fände es in der Bretagne statt. Wirklich sind hier nur die Menschen, visionär der Kampf, der sich – so Gauguin – in der Phantasie der Frauen abspielt.

Paul Gauguin, Vision nach der Predigt, 1888
Öl auf Leinwand, 73 x 92 cm, Edinburgh, National Gallery of Scotland“

Auszug aus dem eBook:

Impressionismus – Zusammenspiel von Licht und Farbe

15,00 

Die impressionistische Bewegung bescherte uns die größten Erneuerungen in der Kunst seit der Renaissance. In keiner anderen Kunstrichtung kommt das Zusammenspiel von Licht und Farbe so intensiv zum Ausdruck wie in der faszinierenden Ausstrahlung impressionistischer Landschaften und Porträts.

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