Vermeer - Im Spiegel seiner Zeit

Als sich Holland im 17. Jahrhundert vom spanischen Joch befreit hatte, erlebte das Land in der Folgezeit in allen Bereichen eine beispiellose Entfaltung. Das Goldene Zeitalter war angebrochen. Diese Phase der Blüte sollte bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts andauern. Auch die holländische Malerei erlebte jetzt einen Aufschwung. Niemals in der Geschichte der europäischen Malerei hat es auf so engem Raum eine solche Fülle von Malern bei so hohem Niveau gegeben, wie im Holland des 17. Jahrhunderts. Jan Vermeer van Delft zählt unbestritten neben Frans Hals und Rembrandt Harmensz van Jijn zu den bedeutendsten holländischen Malern dieser Epoche. Sein sehr knappes Oeuvre von nur 34 eigenhändigen Bildern zeichnet sich durch eine kühle und gelassen gebändigte Farbsinnlichkeit aus. Bei aller Freude am Polychromen hat Vermeer in einer eigenständig entwickelten Technik den Konturen die Schärfe genommen und überdies durch das Aufsetzen von reinfarbigen gellen Tupfen die Oberfläche der Gegenstände in ihren Farben vibrieren lassen. Das Spiel mit Hell-dunkel-Effekten, die malerische Gestaltung von Licht wird zum eigentlichen Akteur seiner Darstellung. Die „Handlung“ seiner Bilder spielt meistens in bürgerlich eingerichteten Innenräumen, in denen sich ein oder zwei Figuren meistens belanglosen Tätigkeiten hingeben. Über das Leben Jan Vanmeers sowie seine Einflüsse ist wenig überliefert. Er wurde am 31.10.1632 in Delft getauft und am 15.12.1675 in Delft begraben. Im Alter von 24 Jahren entstand sein Meisterwerk Bei der Kupplerin , das zugleich einen Höhepunkt seines Gesamtwerkes markiert. Dieses Buch ist mit über 140 Farbfotos ausgestattet, die das Oeuvre Jan Vermeer van Delfts sowohl im Spiegel seiner Zeit dokumentieren als auch die zeitlose Schönheit seiner Gemälde in den Vordergrund stellen.

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