Surrealismus und Dadaismus

„Statt weiß zu bellen schneit es schwarz Kleine kommen des Weges daher sie wissen nicht ob sie kleine Tiere oder eine Liliputlandschaft sind die Irrländer irren von einer Irredenta zur anderen die Köche liegen keusch geringelt am Boden gackernde Kerne.“ Diese knapp formulierten Zeilen aus der „Irrländer-Konfiguration“ Arps enthalten den ganzen fabulierenden Rätselhumor ihres Autors, der sich selten bei überflüssigen Schnörkeln, seien sie sprachlicher oder bildnerischer Natur aufhielt. Mit einfachen Mitteln gelingen ihm Arrangements, die zwischen Formen oder Wörtern skurrile unterschwellige Beziehungen herstellen oder aufdecken. Der Elsässer Hans (oder Jean) Arp war einer der anregendsten und originellsten Künstler der Moderne. Über seine Bekanntschaft mit Kandinsky stand er eine Zeitlang in Kontakt mit dem Blauen Reiter. Im Ersten Weltkrieg entzog er sich der Einberufung zum deutschen Militär durch schauspielerische Tricks, in denen er so weit ging, vor Psychiatern den Debilen zu spielen. – 1916 gründete er zusammen mit Hugo Ball, Tristan Tzara, Marcel Janco und Richard Huelsenbeck das „Cabaret Voltaire“, dessen künstlerische Hauptfigur er war. Zwischen 1926 und 1930 war er Mitglied der Pariser Surrealisten-Gruppe. Arps Kunst gehört gleichermaßen dem Dadaismus, der Konkreten Kunst und dem Surrealismus an, behauptet jedoch zugleich gegenüber diesen Kunstrichtungen eine durchaus eigenständige Position. – Sein gesamtes Oeuvre, in dem Plastik, Malerei und Lyrik gleichberechtigt nebeneinander stehen, ist Ausdruck seiner Grundüberzeugung, dass Kunst und Natur keine grundsätzlichen Gegensätze sind, dass vielmehr der Künstler ihre gegenseitige Durchdringung anschaulich zu machen habe. Er vergleicht die Kunst mit einer Frucht, die aus dem Künstler herauswachsen müsse. Entsprechend finden wir in seinen Malereien, seinen

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