Kubismus und Futurismus

Volumina verwendet. Alle bildnerischen Maßnahmen vereinigen sich dort, wo sie gleichermaßen darauf abzielen, die Vergleichbarkeit zwischen sichtbarer Welt und bildlicher Darstellung zu kappen, um den Bildzusammenhang um so mehr als bildeigenes optisches Gefüge hervortreten zu lassen, dem in der außerbildlichen Wirklichkeit so nichts mehr entspricht. Neben die durch und durch farbbestimmte Malerei Cézannes (→ Bild 1 bis → Bild 3) tritt die form-flächen-bestimmte Malerei bei Picasso. Von hier aus arbeitet der Künstler an der Organisation des Bildes durch Flächenformen konsequent weiter, indem er wie in „Drei Figuren unter einem Baum“ und „Artistenfamilie (Harlekinfamilie)“ die Farbigkeit, die in „Die Mädchen von Avignon“ noch an seine „Blaue“ und „Rosa Periode“ erinnert, immer stärker zur Skala vor allem der Braun-Grau-Grün-Töne abschwächt. Zugleich geht er daran, Flächenformen nach ihrer Möglichkeit zu erforschen, als volumenbildende Elemente eingesetzt zu werden. In „Drei Figuren unter einem Baum“ arbeitet Picasso denn auch mit jetzt breit gezogenen farbigen Schraffuren, wie sie uns andeutungsweise in den beiden rechten Figuren in „Die Mädchen von Avignon“ begegnet sind. Die Bildfläche wird durch die verschiedenen Lagen und Richtungen der Farbschraffuren und einen breiten Kontur in Teilbezirke mit dekorativer Wirkung untergliedert, deren Einzelformen einmal Figürlich-Gegenständliches, z.B. Gesichter, und Gegenstandsfreies, z. B. Formen am unteren und oberen Bildrand, darstellen; das Zusammenspiel von verschieden schraffierten Flächenteilen erzeugt gleichzeitig Körperteile der Figuren nachahmende und ebenso freie, nur der Bildorganisation zur Verfügung stehende Volumina.

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